Das Ricoh GXR S10 Modul verfügt über einen 1/1.7″ Sensor und hat ein Dreifachzoom das den Kleibild äquivaltenen Bereich von 24mm bis 72mm abdeckt. Die Lichtstärke (f/2.4 bei Anfangsbrennweite und f/4.4 bei der Endbrennweite) ist zwar im Vergleich zu den aktuellen „Edelkompakten“ wie der Panasonic LX7 nicht mehr ganz zeitgemäß. Allerdings lassen sich die Rohdateien im DNG Format sehr gut bearbeiten (ich verwende aktuell Lightroom 4), womit bis etwa ISO 800 auf jeden Fall brauchbare Resultate zu erwarten sind. Als weiteres Zubehör zum S10 Modul habe ich den Adapter HA-3, mit dem sich einerseits 43 mm Filter verwenden lassen und andererseits auch der 0,79 x Weitwinkelkonverter DW-6 montieren lässt, und schließlich noch der automatische Objektivdeckel Ricoh LC-2.
Ricoh GXR S10 + WW-Konverter DW-6
Auch nicht mehr ganz zeitgemäß ist die Fokussiergeschwindigkeit des Moduls, was aber vermutlich auch an der Auslesegeschwindigkeit des Sensors liegt. Bei Kontrastautofokussystemen, wie sie in so gut wie allen Kompaktkameras und den meisten spiegellosen Systemkameras verwendet werden, hängt die Geschwindkeit des Autofokus unter anderem von der Wiederholrate der Auslesung der Sensordaten ab, da iterativ so lange auf den gewählten Fokusbereich scharf gestellt wird, bis der höchstmögliche Kontrast beim gewählten Ziel erreicht wird.
Allerdings hat hier Ricoh bereits mit mehreren Firmware-Updates nachgeholfen, und für den Alltagsbebrauch ist das Modul sehr brauchbar, zudem (auch seit einem der letzten FW-Updates) die GXR optional nach der Aufnahme Belichtungs- und Autofokuseinstellung beibehalten kann (wenn der Finger nach der Aufnahme beim ersten Druckpunkt des Auslösers belassen wird).
Ich fotografiere zumeist mit Festbrennweiten und verwende das S10 Modul, das auch über eine Stufenzoom-Funktion verfügt, unter anderem auch dafür, mich mit unterschiedlichen Bildwinkeln auseinanderzusetzen.
Speziell bei „weiwinkeligeren“ Aufnahmen ist dafür auch noch die Vorsatzlinse DW-6 geeignet, mit der die Anfangsbrennweite des S10 Moduls dann bei KB äquivalenten 19 mm liegt.
S10 + DW-6 bei Anfangbrennweite (rund 19mm KB)
S10 + DW-6 bei Endbrennweite (rund 58mm KB)
Die Bilqualität mit dem WW-Konverter ist für meine Zwecke ausreichend.
Ricoh GXR S10 + WW-Konverter DW-6
Verwende ich den Adapter und den WW-Konverter nicht, kommt ein weiteres praktisches Zubehör zum Einsatz, nämlich der Objektivdeckel Ricoh LC-2, der beim Einschalten durch das ausfahrende Objektiv geöffnet wird und beim Ausschalten durch Rückstellfedern wieder geschlossen wird.
Eine weitere Stärke des S10 Moduls sind Nahaufnahmen (Nahdistanzen im Makro-Modus: 24 bis 35 mm: 1 cm, 50 mm: 2 cm, 72 mm: 4 cm; jeweils ab Frontlinse, KB äquivalente Brennweitenangaben)
Durch die umfangreichen Einstellmöglichkeiten der GXR habe ich die drei „MY“ Modi wie folgt belegt:
MY1: Reportage: Starteinstellung 35mm mit Autofokus und Blendenwahl
MY2: Street: Starteinstellung 28mm mit Fixfokus 3m
MY3: Makro: Starteinstellung 50mm mit aktiviertem Makro-Modus
Natürlich lassen sich diese Einstellungen in den „MY“ Modi auch ändern.
Auch wenn das S10 Modul vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist, so verwende ich es dennoch gerne (wenn auch nicht so häufig wie die Ricoh GR Digital 4). Da das Modul selbst überhaupt hosentaschentauglich ist, habe ich es aber auf jeden Fall auch mit dabei, wenn die GXR mit den anderen Modulen zum Einsatz kommt.
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