Seit Ende 2011 hatte ich als „Jackentaschenkamera“ die Ricoh GR Digital 4 immer dann mit dabei, wenn ichkeine ander Kamera mitnehmen wollte oder konnte. Über die Jahre ist sie zu einer treuen Begleiterin geworden, die trotz verhältnismäßig kleinem Sensor (1/1,7 Zoll) immer wieder für sehr gute Bilder gut war. Ab 2012 setzte ich dann auch das – leider nicht mehr weiterentwickelte – Ricoh GXR System ein, bei dem ich wiederum unter anderem auch das „28 mm“ Modul sehr schätzte. Um mir meinen im Jahr 2013 erfolgten Umstieg auf Microfourthirds als „Hauptsystem“ auch leisten zu können, musste ich mich allerdings sowohl von der Ricoh GXR als auch der GRD4 trennen. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt auch die GR mit APS-C Sensor bereits vorgestellt und es gab immer wieder Situationen, bei denen mir meine „Jackentaschenkamera“ fehlte, zumal ich wieder vermehrt beruflich gereist bin, wobei das Fotografieren eher im Hintergrund steht (nur verzichten will ich bei sich bietender Gelegenheit auch nicht darauf). Den endgültigen Anstoß, wieder eine GR zu kaufen gab dann aber eine gebraucht e
rworbene Lomo LC-A: Leicht mitzunehmen, unkompliziert, einigermaßen robust. Die Qualitäten der GRD4 hatte ich immer zu schätzen gewusst, der Anfang 2015 bereits gesunkene Straßenpreis der Ricoh GR gab dann den endgültigen Anstoß.
Im direkten Vergleich zur GRD4 gibt es wenige Punkte, die die Kleine „besser“ konnte. Zuallererste sei einmal der Autofokus erwähnt. Die GR fokussiert zwar bei Tageslicht recht flott, sobald das Licht schwindet, wird es gelegentlich mühsam. Hier sorgte der zustätzliche AF-Sensor der GRD4 für deutlich zackigeres Fokussieren. Die Autofokusgeschwindigkeit einer Olympus OM-D E-M1 mit einem flotten Objektiv (z. B. M.Zuiko 17/1.8) oder aber die Autofokuspräzision bei sehr wenig Licht (lt. Herstellerangabe -4 EV), wie sie mein Panasonic GX7 zu bieten hatte, hat aber auch die GRD4 nicht erreicht. Dafür bietet die GR aber ebenso wie schon zuvor die GRD4 oder auch die GXR sehr einfach Möglichkeiten für Zonenfokussierung durch optional wählbare Fixfokus-Entfernungseinstellungen.
Als Zubehör zur GR habe ich – neben einem Zweitakku und einem externen Ladegerät (dieses ist im Lieferumfang der GR leider nicht mehr enthalten) – den Aufstecksucher „GV-1“ (mit 21mm + 28mm Sucherrahmen) sowie die Kombination aus dem Adapter GH-3 sowie der Weitwinkelkonverter-Vorsatzlinse GW-3 gekauft. Sowohl für das S10 Modul der GXR als auch bei der GRD4 hatte ich bereits die entsprechenden Weitwinkel-Vorsatzlinsen bietet auch die GW-3 an der GR eine sehr gute Abbildungsqualität, die sich auch vor manchen Weitwinkel-Zooms nicht verstecken muss. Ein bisschen Kritik zum Vorgängermodell habe ich aber auch hier: Während der Adapter für die GRD4 noch durch einen elektrischen Kontakt bei aufgeschraubtem Konverter automatisch die geänderte Brennweite entsprechend an die Kamera übertrug, bietet der GH-3 diese Möglichkeit leider nicht mehr und man muss – so einem „korrekte“ Exif-Daten wichtig sind – die Verwendung des Konverters im Menü aktivieren (bzw. nachher wieder deaktivieren).
Mehr Ricoh GR Bilder auf flickr